Tag 5   Titisee – Mummelsee – Waldsolms

Der erste Blick aus dem Zelt macht mir nicht gerade Mut für eine schöne Schwarzwaldtour. Dicke dunkle Wolken türmen sich über dem See und es nieselt immer wieder leicht. Ich stelle schon gedanklich einen Plan zusammen, wie ich mein Zeug im Regen am besten verpacke und gehe erst einmal duschen.

 

Zwischenzeitlich hört es auch kurz auf zu nieseln und ich fange in Windeseile an zu packen.  Leider habe ich gestern völlig vergessen, mir einen Platz zu suchen, wo ich im Regenfall morgens meine Klamotten trocken unterstellen kann und hoffe nun schnell genug zu sein, bevor der nächste Regen kommt. Also -  wie war das noch mal in der Lektion „Packen bei Regen“? – Motorradklamotten anziehen, im Zelt alles zusammenpacken, in die Koffer verstauen (bloß nix vergessen), Koffer aufs Motorrad, Gepäckrolle packen, kurzer Rundumblick – jetzt dürfte nur noch das Zelt stehen und alles andere müsste auf dem Motorrad sein! Zelt abschütteln, schnell zusammenrollen, in die Gepäckrolle, diese aufs Motorrad – fertig! So ist das einzig nasse Teil das Zelt und das trocknet beim nächsten Aufbau wieder schnell ab.

 

 Wie ich grade überlege mir die orangene Regenhaut überzuziehen reißt der Himmel auf und ein paar Sonnenstrahlen kommen durch.  –Ich bilde mir ja immer ein, dass es anfängt zu regnen, wenn ich das Ding überstreife, also lasse ich das und fahre los. – Kein Tropfen Regen mehr bis nach Hause – hat wieder mal geklappt!

 

Die Fahrt durch den Schwarzwald ist wie immer wunderschön. Ich fahre erst einmal über die B500 nach Furtwangen, weiter nach Triberg, verzichte aber dieses Mal auf einen Ausflug zu den Wasserfällen und komme dann nach Wolfach. Der ganze Ort ist bunt beflaggt und überall stehen frische Birkenbäume. Plätzlich höre ich Schüsse und dann Blasmusik. Erst jetzt merke ich, dass ich mitten in eine Fronleichnahmsprozession hineinfahre. Eigentlich ist die Straße komplett gesperrt, der nette Feuerwehrmann erlaubt mir jedoch ganz langsam daran vorbeizufahren.

 

In Wolfach fahre ich von der Bundesstraße ab und nur noch über die ganz kleinen Straßen bis nach Allerheiligen und zum Ruhestein. Ich liebe diese Schwarzwaldstraßen durch die kleinen verschlafenen Dörfer! Nach einem letzten Stopp beim Mummelsee bin ich auch schon bald in Achern und nehme dort die Auffahrt zur A 5.

 

Der Heimweg verläuft trotz Sonntagsverkehr rasch und problemlos, bei einem 10 km Stau vor einer Baustelle muss ich zwar mit einigen anderen Motorradfahrern den Pannenstreifen bemühen (es könnte ja immer sein, dass ich plötzlichen Ölverlust erleide.. ) aber ansonsten geht es schnell nach Hause.

 

Tageskilometer:  425km

 

Fazit

 

Die Dolomiten sind immer eine Reise wert, auch der Schwarzwald eignet sich für mich prima für 2-Tages-Touren.

 

Nie wieder werde ich den Gardasee umrunden! Es gibt dort so viele schöne Strecken in der Gegend links und rechts, aber direkt an den See muss ich nicht mehr. Gleiches gilt für den Bodensee – weit umfahren!

 

Mein neues Navi und ich verstehen uns gut, ich weiß jetzt aber auch, dass man sich erst aneinander gewöhnen muss und solch ein Spielzeug lieber erst einmal bei mehreren kleineren Touren testet, bevor es auf große Fahrt geht.

 

Ansonsten war es wieder eine prima Fahrt! Kein Regentropfen während des Fahrens, ich war wieder in den Bergen konnte super abschalten und auch wie geplant jeden Tag meine kleinen Wanderungen machen.

 

…Hirnferien eben!

 

Total gefahrene Kilometer: 2.298

 

Und hier ist auch schon das Video zum Bericht..