Schottlandtour 2019

Tag 12

Ijmuiden -  Waldsolms

15.07.2019

 Tageskilometer: 472

Nach einem ausgiebigen Frühstück an Board schlendere ich noch eine Stunde an Deck herum und warte, bis wir endlich anlegen. Ich mache mir tatsächlich Gedanken wie das wird, wenn man in Amsterdam plötzlich wieder rechts fahren muss. Nach der langen Zeit in Britannien kann ich mir das gerade gar nicht vorstellen. Ich muss auch zugeben, ich freue mich jetzt wieder auf mein Zuhause. Ich habe noch ein paar Tage Urlaub und so schön die Reise auch war, irgendwie ist man dann doch wieder froh im eigenen Bett, bzw. überhaupt in einem Bett zu schlafen und mal nicht jeden Tag das ganze Zeug ein- und auspacken zu müssen.

  

Um 09:45 Uhr MEZ werden wir dann zu unseren Fahrzeugen gelassen und es dauert gefühlt wieder eine halbe Ewigkeit, bis wir den heißen Schiffsrumpf verlassen dürfen. Zu allem Überfluss parkt auch noch ein Bus vor den Motorrädern und der Fahrer ist nicht aufzufinden. Erst als fast alle anderen Fahrzeuge raus sind kommt der endlich und wird nicht gerade freundlich von den Motorradfahrern empfangen. 

Die Heimfahrt, im Besonderen die Bahn durch Holland, ist unspektakulär und beinahe langweilig. Erst fahre ich noch eine Weile mit Tim mit, irgendwann verlieren wir uns aber doch. In Deutschland gibt es natürlich bei Oberhausen die ersten Staus und ich komme beinahe in einen LKW Auffahrunfall rein. Der LKW vor mir bremst sich plötzlich quer und ich muss voll in die Eisen steigen, damit ich da nicht reinkrache. Auf jeden Fall bin ich danach wieder hochkonzentriert. 

traditionelles Raststätten-Heimfahr-Bild
traditionelles Raststätten-Heimfahr-Bild

Um 15:00 Uhr rolle ich zu Hause ein und mache erst einmal 3 Kreuze, dass ich dieses Mal alles gut überstanden habe. Nicht nur gut, sondern glücklich und zufrieden! Schottland war genau so, wie ich es mir erhofft habe. Leider musste ich ein paar geplante Sehenswürdigkeiten auslassen, aber ich habe ja inzwischen gelernt auch einmal von meinen Plänen abzuweichen und je nach Lage das Beste daraus zu machen. 

Das war toll:

  •  Skye!
  • Die endlosen Weiten und der ruhige Verkehr im Hochland
  • Wildcampen ist einfach super!
  • Die Strände! Vermutet man sonst nur in der Südsee.
  • Die Schotten sind ohne Ausnahme super freundlich und gesellig. Wenn man möchte, ist man im Pub innerhalb von 10 Minuten mitten drin.
  • Alle Wanderungen. Ich bin froh, dass ich mir dafür mittlerweile sehr viel Zeit nehme. Es ist einfach schön die fremde Vegetation und Landschaft genießen zu können.
  • Meine Packliste war perfekt, ich habe alles gebraucht, was ich dabei hatte. (außer: nie wieder Billiggas)
  • Dass ich mit dem Wetter gut umgehen konnte. Ich hatte viel mehr Angst davor, dauernd im Regen fahren zu müssen, als es nötig gewesen ist. Der Regen gehört einfach dazu und hat mich gar nicht mehr gestört.
  • Der Asphalt, so rau, dass man auch bei nassesten Straßen nicht aus der Kurve fliegen kann.

  

Ein wenig schade war: 

  • Dass ich die Nordküste nicht erreicht habe. Smoo Cave hätte ich doch gerne gesehen
  • Ein bis zwei Schlösser oder Burgen hätte ich gerne schon noch gesehen, dafür hätte ich mehr Zeit einplanen müssen.
  • Die Midges! Juli ist wirklich Hochsaison und ich glaube, gegen die Viecher hilft wirklich nix. Gegen die Stiche vielleicht, aber trotzdem sind die überall drin und ich weiß nicht, wie viele ich in meinem Schlafsack nach Deutschland importiert habe.

An den Linksverkehr gewöhnt man sich übrigens nach 2 Tagen, auch wenn man sich anfangs wirklich hoch konzentrieren muss, speziell bei Ausfahrten oder im Kreisverkehr. 

  

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