16. -19. Mai 2012 - Gardaseetour

18. Mai 2012

 

Eigentlich wollte ich schon um 6:00 Uhr aufstehen, damit ich um 08:00 Uhr fertig gepackt abfahren kann – die Tour gestern war aber doch anstrengender als ich dachte und so krieche ich erst um 07:00 Uhr aus dem Schlafsack. Als erstes wird Kaffee gekocht, dazu gibt es italienische Croissants. Trotz der Lage am See ist alles schön trocken und das packen geht schneller als erwartet. Um 08:30 Uhr starte ich wieder Richtung Berge. Es geht nach Riva und von dort nach Arco. Ab da beginnt der Kurvenspaß! In Sarche biege ich ab in Richtung Lago die Molveno und folge dort der Bundesstraße bis Meran. Hoch  - runter, schmale Straßen, kleine Seen, stundenlanges Fahrvergnügen. Kurz vor Meran meldet sich die Tankanzeige und da ich Richtung Pässe ohnehin durch Meran durch muss denke ich schnell an einer Tankstelle vorbeizukommen – weit gefehlt. Ich lande direkt wieder auf der Straße Richtung Gampenpass  - den ich gar nicht bewusst eingeplant habe, der sich aber als wesentlich schöner darstellt als der anvisierte Jaufenpass. Kurz vor dem Jaufenpass komme ich dann endlich an einer Tankstelle vorbei – 22 Liter in einen 21-Liter-Tank – das war knapp. Der Jaufenpass selbst ist eine schöne Straße, jede Menge Kehren und links und rechts liegt noch 1 m Schnee. Die Passhöhe selbst ist jedoch völlig unspektakulär, die Abfahrt Richtung Brenner dann aber umso schöner.

Relativ schnell geht es dann über ein kurzes Stück Autobahn über den Brenner und schon bin ich in Innsbruck. Die übliche Fahrt über den Fernpass (bei den nächsten Fahrten entdecke ich eine viel schönere Strecke…), kurzer, traditioneller Halt am Zugspitzblick, ein Foto und weiter geht’s auf einer schnellen Route zu meinem letzten Übernachtungsziel am Niedersonthofner See.

Dort angekommen werde ich freundlich begrüßt, ich bin auf einem kleinen Campingplatz mit Bauernhof- also genau mein DIng.  Baue mein Zelt auf, fahre noch schnell in den nächsten Ort einkaufen und möchte danach eigenlich noch schnell im See baden gehen. Leider sieht das ganze nicht ganz so verlockend aus und der ganze See ist auch irgendwie umzäunt und schwer zugänglich, deshalb mache ich dann einen ausgedehnten Spaziergang durch die Allgäuer Landschaften.  Satte Blumenwiesen, kleine Kirchen dazwischen, den See entlang.. herrlich! Nach einem schnellen, kalten Abendessen treffe ich einen Motorradfahrer mit einer neuen 800 Gs, der ebenfalls alleine unterwegs ist. Er probiert gerade auf einer 2 Tages Tour seine komplett neue Ausrüstung aus -  Motorrad, Zelt, Schlafsack - alles frisch aus dem Laden.. Ein paar gemeinsame Weizen auf der Bauernhofterrasse und verschiedene Reise Tipps und Tricks lassen den Tag gemütlich ausklingen.

 

19. Mai 2012

 

Nach einer ausgiebigen Dusche (mit Münzen... ich bin wieder in Deutschland!), Kaffee-Kochen, einer längeren Trockenphase für mein Zelt, das durch den Tau klitschnass ist (am letzten Tag versuche ich immer alles trocken einzupacken, sonst muss zu Hause das ganze Zeug noch einmal ausgebreitet werden..) und der üblichen strukturierten Einpackerei geht es wieder auf die Autobahn und auf dem schnellsten Weg ab nach Hause.  Ca 500 km Autobahn liegen vor mir, aber dieses Mal scheint die Sonne und so wird es eine angenehme Fahrt.

Fazit:


Alles in Allem hatte ich eine tolle Zeit, sieht man von dem Schnee-Schreck bei der Hinfahrt ab. Das Hinterland des Gardasees ist wunderschön und selbst an Feiertagen nicht überfüllt. Die Straße um den See sollte man meiden, hier geht es kaum voran und fahren ist wirklich nicht möglich.

Den Besuch auf der Seiser Alm werde ich bestimmt nicht aus dem Auge verlieren (habe ich auch nicht - siehe Dolomitentour), und wenn ich wieder Richtung Süden fahre werde ich auf jeden Fall die Brennerautobahn sowie die italienische Autobahn weitestgehend meiden. Es gibt ja auch die Brennerpassstraße und die ist wirklich schön, wie ich bei der nächsten Tour erfahren durfte.

Überhaupt habe ich festgestellt, dass es sich meist durchaus lohnt in manche Gebiete zweimal zu fahren, da man bei der Planung von zu Hause aus die wirklich schönen Strecken und Sehenswürdigkeiten gar nicht so einplanen kann, wie wenn man daran vorbeifährt.