Tag 3

 08.07.2013

 

Abfahrt: 08:00 Uhr Camping Seiser Alm

Ankunft: 16:30 Uhr Camping Seiser Alm

 

Wetter: eigentlich gut..

Tageskilometer: 322 km

 

Toll, wenn man sich den Iphone-Wecker stellt, weil man früh los möchte in Anbetracht der nicht gerade kurzen Tagestour – und wie gewohnt mit Ohropax schläft.. Nachdem ich genau 15 Minuten den Campingplatz mit AC/DC beschallt habe wache ich dann doch um 06:45 Uhr auf!

 

Heute ist also das eigentliche Highlight meiner Tour dran: Dolomitenrundtour mit 9 Pässen! Trotz der nur 298 angezeigten Kilometer im Routenplaner rechne ich mit gut 8 Stunden Fahrzeit, natürlich inklusive genug Zeit für Fotos, Rasten usw.

 

Da ich ja entspannt ohne Gepäck kurvenjagen möchte muss ich auch nichts zusammenpacken, koche gemütlich Kaffee, mache eine Schnell-Campingwäsche und zieh mir die Kluft über. Um 08:00 Uhr geht es los!!!

Ich fahre Richtung Kastelruth und von dort will ich mich von der Route in meinem Navi leiten lassen. An der Route habe ich wochenlang gefeilt um an diesem Tag möglichst viele Pässe, Eindrücke und schöne Kurven erleben zu können. Nach dem ersten kleinen Pass ist es aber erst schon mal vorbei mit der Planung – hinter St. Peter ist die Durchfahrt gesperrt! Also zurück und einen anderen Weg suchen. Da ich aber eine Rundroute eingegeben habe tut mein Navi einfach so als wäre ich schon auf der Rückfahrt und lässt sich auch nicht davon abbringen. Gut, dass ich immer meine Karten dabei habe und nach einer! Stunde Umweg bin ich endlich wieder auf der Route zum Würzjoch.

Die Straße da hoch ist eher ein kurviger, schmaler Feldweg als eine typische Passstraße. Außerdem stehen dauernd Kühe auf der Straße mit den dazugehörigen Ausscheidungen in den Kurven… - wenn das so weiter geht komme ich erst Nachts wieder zurück..

 Aber kaum auf dem Joch angekommen hebt sich die Stimmung und das große Pässetreiben kann beginnen.

Insgesamt bin ich heute 11 Pässe gefahren und kann diese kaum noch einzeln beschreiben. Außer, dass der Passo Giau der schönste und eindrucksvollste war und die Straße zum Passo Pordoi mit dem tollsten Bergpanorama auf die Sellatürme überrascht hat.

Zwischendurch bin ich Cortina D´Ampezzo stehen geblieben und eine Runde gelaufen. Typisch schöner Schiort, sehr mondän und schick – und Gott sei Dank 2 Tankstellen – Zeit wurde es. Wer in Italien unterwegs ist, sollte auch seine Tankzeiten planen – auf keinen Fall den Tank zwischen 12:00 und 15:00 Uhr leer fahren – die meisten Tankstellen haben dann geschlossen. In Cortina hatte jedenfalls eine auf und – noch so etwas typisches für Italien, es gibt kaum Selbstbedienungstankstellen – der Tankwart ließ es sich nicht nehmen den Tank so voll zu machen, dass es an den Überläufen wieder rauskam, nur um auf die glatte Summe von EUR 40 zu kommen! (Mit EUR 1,98 für den Liter Super war das auch der teuerste Benzin meiner Fahrt..)

Es war einfach ein fantastischer Tag mit Sonnenschein (selbst auf 2.300 m hatte es 25°C), vielen schönen Berglandschaften, Bergseen und unzähligen Kehren.

 

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz musste ich noch einmal kurz in meinen Sparmarkt in Kastelruth um das Abendessen einzukaufen. Da es immer dunkler wird und die ersten Donner zu hören sind, sehe ich zu, dass ich schnell auf den Platz komme um die Vorbereitungen für mein Abendessen auf der wettergeschützten Bank zu treffen. Umziehen, endlich duschen, Campingküche aufbauen! Ein Gewitter nach dem anderen zieht vorbei, was man ja von meinem Feldherrenhügel super beobachten kann – und alle regnen sich im Tal aus. Ganze 5 Tropfen habe ich abbekommen!

Um 18:30 Uhr habe ich schon Hunger, jetzt wird gekocht! Gebratener Leberkäse mit gebratenen Lauchzwiebeln auf Chiabatta überbacken mit Käse – dazu Tomaten-Lauchsalat – ein Festessen!

 

Pappsatt mache ich nach dem Abwasch noch schnell einen Spaziergang ins Tal. Die Gewitter haben sich endgültig verzogen und die Seiser Alm präsentiert sich bei Sonnenuntergang , inklusive kleiner Bergkirche, wie aus dem Prospekt.

 

Um 22:00 Uhr falle ich todmüde ins Zelt und da ist es mir auch total egal, ob ich das Loch in meiner Unterlage gefunden habe – mittlerweile würde ich auch auf einem Felsen gut schlafen.