Pula – Rovinji – Triest – Cortina d´Ampezzo

Ich habe etwas unruhig geschlafen weil es so warm war. Irgendwann habe ich meinen dicken Schlafsack ganz abgestreift und so dann fröhlich bis der Wecker um 06:30 Uhr klingelt weitergepennt. Da ich heute keinen Kaffee koche und so schon fast alles nach einer halben Stunde eingepackt habe, gehe ich nach dem Duschen noch einmal kurz an den Strand bevor ich endgültig mein Zelt in Pula abbreche.

  

Um kurz vor 8 geht es los. Erst Richtung Rovinji, wieder schön der Küste entlang. In Rovinji drehe ich eine schöne Hafenrunde und suche dann eine Kaffeetränke – langsam wird es Zeit für Koffein! Da ich nichts, aber auch wirklich nicht die kleinste Bude finde, wo ich mit Euro bezahlen kann, fahre ich dann doch weiter.

 

Die Sonne scheint, nein, sie brennt schon vormittags auf mich runter und bei heißen 28 °C fahre ich die Küste entlang. Irgendwann geht es dann doch auf die Autobahn, durch einige Grenzkontrollen und Mautstationen und ich muss zwischendurch ein paar Mal stehen bleiben um auf der Karte nachzusehen in welchem Land ich überhaupt gerade bin.. Endlich lande ich in Italien und dummerweise führt mich mein Navi quer durch Triest durch. Es ist zwar ziemlich wenig Verkehr aber trotzdem – ich wollte doch auf dem schnellsten Weg in die Dolos und nicht noch eine Stadtrundfahrt machen. 

Raus aus Triest geht es erst einmal wieder die Küste entlang und plötzlich sehe ich ihn – ein Kaffeestand am Meer! Sofort parke ich mitten auf einer Bushaltestelle ein um gleich darauf den fast besten Cappuccino meines Lebens mit einem sensationellen Ausblick zu trinken. Danke Navi! 

Danach wird die Weiterfahrt aber ziemlich unschön. Ich bin endlich auf der italienischen Autobahn und es geht super schnell – bis plötzlich alle runter geleitet werden. Autobahn gesperrt. Bei der Abfahrt schauen wirklich alle ziemlich verwirrt rum weil es kein einziges Zeichen für eine Umleitung gibt. Das ist erst 2 km weiter beim nächsten Kreisverkehr zu erkennen – da staut es sich aber schon. Was soll ich machen… ich fahre hinterher weil mein Navi mich dauernd auf die Autobahn zurückbringen will. Kurzum: die Umleitung Richtung Veneto war ganze 51 km! lang und führte nur durch italienische Dörfer. Ich habe geschwitzt, geflucht und alle LKWs vor mir verwünscht. 

Endlich geht es 50km vor Veneto wieder auf die Autobahn. Jetzt fängt der Spaß mit den italienischen Mautstationen wieder an: Handschuhe an, Handschuhe aus, Geld suchen, einwerfen, Wechselgeld verstauen, Handschuhe an usw..  Naja, ich kann schon die Berge in der Ferne sehen und bald geht es runter auf die SS551, die Strada Dolomiti, und somit rein ins Kurvenvergnügen!

 

 Über den Pocol und meinen Lieblingspass, den Giau, fahre ich bis nach Cortina. Ich muss noch einkaufen und drehe 3 Runden in dem Einbahnstraßengewirr, bis ich an dem Sonntag ein offenes Kaufhaus finde – aber zumindest finde ich überhaupt eines und das Abendessen ist gesichert. 

Der kleine gemütliche Campingplatz den ich mir ausgesucht habe ist leider gesperrt, also schlage ich genau gegenüber auf dem Camping Cortina mein Zelt auf. Der Platz ist zwar zugestellt mit Dauercampern aber auf fast gänzlich verlassen! Ich wundere mich noch einmal, wieso zu Pfingsten so wenig los ist – aber bin froh darum.

  

Ich finde ein schönes Plätzchen mit Ausblick auf die Berge, richte mich gemütlich ein und mache anschließend noch eine kurze Wanderung zum Lago Pianozes. Auch dort oben ist man noch dabei, alles für die Sommersaison herzurichten und ich besichtige eher eine Baustelle als einen romantischen Bergsee. 

Total müde mache ich mir noch ein paar Brötchen zum Abendessen und die Verpflegung für den morgigen Tag und schlafe danach gleich relativ schnell ein. Es ist aber auch total ruhig hier.. Ich habe am Abend maximal 10 weitere Camper gesehen die wahrscheinlich schon seit 20:00 Uhr im Bett liegen..

  

Gefahrene Kilometer: 406