Norwegentour 05. bis 14. August 2015

Tag 3

07.08.2015

Hornes Camping bis Fossen Camping, Fagernes

Gefahrene km: 511

 

Ich wache um 06:30 Uhr auf und merke gleich: alles nass! Sollte es doch über Nacht geregnet haben? Beim ersten Blick nach draußen sehe ich dichte Nebelschwaden über dem Fjord -  daher kommt also die Nässe – Tau!

 

Ich möchte aufgrund der geplanten langen Fahrt heute trotzdem schnell los, packe alles „nebelfeucht“ ein, verzichte auf das Kaffee kochen und um 08:00 Uhr ist bereits Abfahrt. – Nicht ohne noch schnell ein Bild vom Sonnenaufgang über dem Fjord gemacht zu haben. Ein toller Anblick!

Mein erster voller Tag in Norwegen zeigt sich von seiner besten Seite. Ich fahre bald bei Sonnenschein auf den schönsten kurvigen Straßen durch karge Wälder, an Flüssen und Wasserfällen vorbei und durch bizarre Felslandschaften. Leider lande ich nach 1 ½ Stunden auf der E134 und der Verkehr nimmt zu, außerdem ist hier die ganze Zeit 70 km/h angesagt. Bald erreiche ich mein erstes Zwischenziel, die Stabkirche in Heddal und nehme mir auch genügend Zeit ein paar Bilder zu machen. Wirklich sehr schön, aber irgendwie ist es mir hier zu voll. Jede Menge Reisebusse mit Rentnern werden hier vorgefahren und kreisen um die Kirche.

Entgegen der Ansage von meinem Navi möchte ich nicht auf dieser Bundesstraße bleiben sondern biege auf die E35 Richtung Gol ab. Richtige Entscheidung – viel weniger Verkehr und ein gemütliches dahincruisen, immer den Fjorden entlang. Zwischendurch entdecke ich einen Sparmarkt und kaufe gleich Steaks und Obst für das Abendessen ein.

 

In Gol geht es dann nach 420 km endlich runter von der Bundesstraße auf die R51 nach Fagernes. Ein echtes Highlight des Tages und dass völlig unerwartet! Es geht über Serpentinen hoch und auf dem Hochplateau fahre ich das erste Mal durch eine tolle Steppenlandschaft! Viel Grün aber auch schroffe Felsen und dazwischen jede Menge Schafe – natürlich auch auf der Straße! Runter nach Fagernes geht es wieder über Serpentinen und bald erreiche ich Fossen Camping. Wie während der Planung vorab im Internet erstöbert ist der Platz ein Geheimtipp und ein (fast) echter Wildcampingplatz. Er liegt direkt an einem lauten Wasserfall, es gibt nur eine Holzhütte mit einer Toilette und einer Dusche und überral liegen große Steine rum. Außer mir gibt es genau 2 Wohnmobile und 3 Zelte und ich baue mein Zelt direkt neben dem Wasserfall auf. (gut, dass ich Ohropax immer dabei habe..)

Meine noch feuchten Sachen trocknen innerhalb von Minuten auf einem Felsen und bald brutzeln 2 Steaks mit Paprika in der Pfanne. Nach dem Essen mache ich noch einen Ausflug den Fluss entlang, bereite die Tagesration belegter Brötchen für morgen vor und genieße die Abendsonne und das Rauschen des Wasserfalls. Ich bin mittlerweile so entspannt, dass ich tatsächlich auf meiner Unterlage in der Sonne liege und nichts machen möchte.

Immer noch bin ich begeistert von dem Wetter. Hoffentlich bleibt das so.

 

Bemerkung an mich selbst: Schokolade nie in den Koffer neben dem Auspuff legen!