Schottlandtour 2019

Tag 8

11.07.2019

Fort August

 Tageskilometer: 66

Heute ist Ruhetag! Na ja, nicht ganz – nach dem Kaffee kochen steige ich doch mal aufs Motorrad weil ich Urquhart Castle doch noch anschauen möchte. Ich fahre die 33 km zurück, parke ein und obwohl erst in einer halben Stunde aufgemacht wird warten dort schon 6 Reisebusse voll mit Asiaten auf den Einlass! Das war´s für mich, ich will mich nicht schon um 09:00 Uhr morgens anstellen. Touristenzentren und ich passen während meiner Motorradtouren einfach nicht zusammen. Ich mache schnell ein paar Beweisfotos über die Mauer hinweg und fahre zurück. 

Ich möchte eine 2 – 3 stündige Wanderung unternehmen und habe mir dafür eine schöne Strecke auf der örtlichen Wanderkarte ausgesucht und abfotografiert. Nachdem mir die Schweizer Campingplatzangestellte den Startpunkt der Wanderung erklärt hat starte ich bei leichtem Nieselregen los.

Kaum im Wald auf der „Old Military Road“ angekommen scheint die Sonne und es wird richtig warm. Ich wandere auf einem schmalen Pfad durch dichten Wald mit viel Farn und Moos stetig den Berg hinauf. Ab und an überquere ich einen Bach, komme an Wasserfällen vorbei und muss ständig daran denken, dass man sich als Kind genau so einen Märchenwald vorgestellt hat. Leicht düster, vielleicht mit ein paar Nebelschwaden, mit Moos bewachsenen Bäumen und ab und an ein Bächlein..  herrlich!

Als der Weg knapp unter dem Gipfel vorbeiführt ist die Aussicht auf Loch Ness wunderschön. Ich denke jedoch „da geht noch mehr“ und steuere geradewegs auf den Gipfel zu. Was aber so aussieht wie eine saftige Almwiese entpuppt sich als sumpfiges Hochmoor und nach 10 Metern drehe ich schon um, nicht ohne meine Wanderstiefel zweimal im Morast versenkt zu haben. Eines ist sicher.. in Schottland benötigen die keine Hinweisschilder, dass man die Wanderwege nicht verlassen soll..

 Weiter geht es wiederum durch wunderschöne Wald- und Moorlandschaft, ein Picknick am Wasserfall muss auch sein und nach 3 Stunden erreiche ich wieder Fort August.

 

Wieder ein Highlight auf meiner Tour! 

Nach 2 Stunden Materialpflege (ich trockne und sortiere mal meine gesamte Ausrüstung) packe ich alles neu, versorge die GS mit einem halben Liter ÖL und laufe wieder an die Schleusentreppe. Dort, kurz unterbrochen von ein paar Souvenierkäufen, verbringe ich den Rest des Tages mit einem Ale, einem Buch, und später mit Haggis und Fish & Chips. Über Haggis habe ich schon viel gehört, ist sicher nicht jedermanns Sache, aber ich mag es!

 

Leider fängt es gegen 21:00 Uhr wieder zu regnen an und ich verkrieche mich bald wieder in mein gemütliches Zelt.

  

Der Tag hat genau das gebracht, was er sollte – ausschlafen, nicht darüber nachdenken müssen, wie man am Besten von A nach B kommt und wo man das Zelt aufschlägt – Entspannung pur, muss auch mal sein!